
Unterüberschrift
Lars Plessentin
Aufgewachsen inmitten alter Kameras, einer Armada von Familienfotos und antiken, in Leder gebundenen Chemie-Enzyklopädien aus dem 19. Jahrhundert zur Fotoentwicklung, interessierte sich Lars Plessentin in seiner Jugend für vieles – nur nicht für Fotografie und Kunst. Stattdessen widmete er sich, seinen pubertären Neigungen folgend, dem Graffiti. Das änderte sich schlagartig während seines Produktdesign-Studiums: Durch Zufall belegte er Fotografie-Seminare – und entwickelte erste künstlerische Arbeiten. Seine Arbeitsweise konzentrierte sich lange Zeit ganz auf die Möglichkeiten der analogen Fotografie, erweiterte sie jedoch häufig um experimentelle Techniken und Verfahren.
In seiner aktuellen Serie verändert Lars Plessentin diese Arbeitsweise erneut und nähert sich seiner Vorliebe für Objekte und Modellbau analog zu seinem Studium an. Er experimentiert mit Strukturen, Materialien, Elementen und der Patina des Gebrauchs – ein Echo seiner Jugend. Analoge Techniken der Materialbearbeitung sorgen für den letzten Schliff. Die jeweiligen Elemente werden spielerisch im Objekt angeordnet und verändern je nach Blickwinkel und Lichtsituation ihr Erscheinungsbild. So entstehen unkonventionelle, ja kuriose Objekte und Wandinstallationen, gewürzt mit einer Prise beißendem Sarkasmus und Nuancen pointierter Ironie.