Anna Pepe ist eine autodidaktische Künstlerin, die in Tiflis, Georgien, lebt und arbeitet. In ihren Kunstwerken sucht sie nach der perfekten Balance und erkennt die Komplexität, die in der Einfachheit verborgen ist. Internationale Reisen und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur inspirieren sie zu diesen Ideen.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Als ich aufwuchs, waren meine Eltern in der Kunstwelt aktiv und spielten oft Barockmusik und forderten mich auf, meine Gefühle in meinen Werken auszudrücken. Meine Mutter vermittelte mir die Wertschätzung für die Schönheit der Natur und ihre kleinen Details. Das war der Beginn meiner langen Reise als Autodidakt. Vor einigen Jahren beschloss ich, mein eigenes Kunstgeschäft zu gründen und beschritt einen Weg, der mich vom Verkauf digitaler Kopien meiner Werke bis zu dem führte, was ich heute bin. Jetzt habe ich das Glück, über ein geräumiges Atelier zu verfügen, großformatige Leinwände zu schaffen und private Aufträge aus aller Welt zu erhalten. Darüber hinaus habe ich einen Onlinekurs für alle Künstler entwickelt, der ihnen dabei helfen soll, ihre Social-Media-Aktivitäten zu verbessern. In diesem Sinne plane ich derzeit ein persönliches Projekt, das aufstrebende Künstler auf ihrem individuellen Weg unterstützen und ihnen die notwendigen Werkzeuge und Einblicke vermitteln soll, um in der Kunstwelt erfolgreich zu sein.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?
Die Beschreibung meines künstlerischen Stils fällt mir etwas schwer. Am besten lässt er sich als abstrakt-figurativ einordnen, obwohl ich meinen kreativen Ausdruck noch immer erforsche und entwickle. Kürzlich habe ich eine Erkenntnis erfahren, die meiner Arbeit eine neue Dimension verliehen hat: die Anerkennung der beiden Geschlechter in mir. Sie ist nicht an eine bestimmte Geschlechtsidentität gebunden, sondern repräsentiert vielmehr das harmonische Zusammenspiel zweier Energien, einer weiblichen und einer männlichen. Diese Dualität prägt meine ausgeprägte Vision der weiblichen Form – eine zarte, ätherische Figur, nachgezeichnet mit sanften Linien und einer mutigeren Darstellung durch abstrakte Formen, die dennoch Weiblichkeit verkörpern.
Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?
Mein Hauptaugenmerk liegt auf der minimalistischen Dekonstruktion des weiblichen Torsos. Obwohl meine Arbeiten einfach erscheinen, erfordern sie viel Zeit und Überlegung. Die Entwicklung neuer Ideen für ein Kunstwerk kann zwischen einem Monat und einem Jahr dauern. Ich gestalte jede Form sorgfältig, suche nach der perfekten Balance und erkenne die Komplexität, die in der Einfachheit verborgen ist. Meine internationalen Reisen und meine tiefe Verbundenheit mit der Natur inspirieren mich zu diesen Ideen.
Wer oder was beeinflusst Sie?
Zu meinen Lieblingskünstlern zählen Jean Arp, Ellsworth Kelly und Yves Klein. Ich glaube jedoch, dass selbst die kleinsten Details des Alltags eine tiefgreifende Wirkung haben können, ähnlich wie bestehende Kunstwerke.
Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?
Ich fühle mich besonders von der antiken römischen und griechischen Kunst angezogen und integriere deren Formen, Texturen und Atmosphären oft in meine Arbeit. Ein Besuch in Herculaneum bei Pompeji hat mich nachhaltig beeindruckt, als ich beobachtete, wie Farbe in Wandfresken über Jahrhunderte altert. Auch mittelalterliche Kirchenmalereien inspirieren mich, wobei ich nicht nur deren visuelle Wirkung, sondern auch die Stimmung der jeweiligen Epoche einfangen möchte. Derzeit plane ich, diesen Stil weiter zu erforschen und Werke zu schaffen, die von meinem üblichen Ansatz abweichen.