Denise Mungan (*1976) lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt Mönchengladbach. Ihre visuelle Arbeit ist vom Leben am Niederrhein mit seinen flachen Landschaften und weiten Himmeln geprägt. Mit Farbfeldern, Markierungen und Mustern schafft sie poetische, abstrakte Himmelslandschaften, die Transparenz und das Gefühl von Weite und Atmosphäre vermitteln.
Neben ihren abstrakten Landschaften erinnern ihre abstrakten Formgemälde an Blütenblätter, Blätter, Steine und andere natürliche Formen. Mit diesen Kunstwerken erforscht sie das Zusammenspiel von Farben und Kompositionen, inspiriert von der puren Schönheit der Natur und manchmal auch des Lebens selbst.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Als Kind und junge Erwachsene habe ich immer gebastelt, gezeichnet und gemalt, Musik gemacht, Bühnentanz gemacht, Gedichte geschrieben – ich habe mich auf allen kreativen Ebenen versucht. Viele Jahre später, als Erwachsene, habe ich diese Experimentierfreude wiederentdeckt und kann sie am besten in der Kunst ausleben. Seitdem lässt mich die Malerei nicht mehr los – sie ist eine süße Obsession.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?
Ich male von der Natur inspirierte abstrakte Landschaften und abstrakte Formen in gemischten Medien auf Leinwand und Papier.
Was meine Arbeit so besonders macht, ist vielleicht meine Wahrnehmung, dass Malerei eine Form von Poesie ist, die mit Pinsel und Leinwand geschrieben wird – etwas sehr Sinnliches. In diesem Sinne betrachte ich meine Bilder als visuelle Gedichte, eine Kombination aus Unvollkommenheit, Spiel und Sinnlichkeit. Ich glaube, dass diese poetische Kraft der Malerei vom Betrachter auch emotional spürbar ist. Tatsächlich glaube ich, dass Kunst Menschen helfen kann, sich (wieder) mit ihren eigenen Emotionen und ihrer Sensibilität zu verbinden.
In diesem Sinne ist mein Ziel in der Malerei sowohl ein haptisches Erlebnis als auch gleichzeitig eine Ästhetik, die diesen Prozess sichtbar macht und mich repräsentiert. Malerei, die über viele Schichten „gewachsen“ ist und bei der kleine Spuren dieser Entwicklung sichtbar bleiben. Und erst dadurch entfaltet sich für mich ihre Poesie und schafft eine Bildsprache, die Menschen emotional berühren kann.
Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?
Meine Bilder entstehen in einem Suchprozess, der meist mit der Farbe beginnt und sich mit dem Konzept der Schichtung auseinandersetzt. Im Gegensatz zu eher glatten, farblich akzentuierten Flächen verwende ich oft verschiedene Materialien wie Sand und Asche, um eine facettenreiche Oberfläche mit unterschiedlichen Texturen und Patina entstehen zu lassen, die den Eindruck von etwas vermittelt, das im Laufe der Zeit aus sich selbst heraus entstanden ist. Es fasziniert mich immer wieder, wenn ein Gemälde organisch seinen eigenen Weg entwickelt und ich auf diesem Weg eher ein Begleiter bin.
Ich versuche stets, meine Arbeit eigenständig weiterzuentwickeln und mit neuen Ideen zu kombinieren.
Wer oder was beeinflusst Sie?
Inspiration sind Farben an sich, Strukturen und Texturen. Himmelslandschaften, Pflanzen und Blumen. Das Leben in der Natur. Emotionen – Reflexionen. Musik. Die Künstler, die mich am meisten beeinflusst haben, sind Cy Twombly, Monet, Turner, Klimt und der deutsche Künstler Hann Trier.
Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?
Im Juli und August nehme ich an einer Gruppenausstellung in der Stage Gallery in Bonn teil. In den nächsten Monaten werde ich dann meine Serie „Amethyst“ abstrakter Formgemälde veröffentlichen. Für 2024 plane ich eine Ausstellung in meiner Heimatstadt Mönchengladbach. Weitere Informationen zu meinen neuen Kunstwerken und meinen Ausstellungen finden Sie auf meiner Website und auf Instagram.