Jens Fölting (geb. 1988 in Duisburg) ist ein freischaffender Künstler aus München, dessen Werk die Schnittstelle zwischen Abstraktion und Impressionismus erforscht. Seit 2015 lebt und arbeitet er in München, wo er sich in seiner künstlerischen Praxis darauf konzentriert, die fragile Schönheit des Augenblicks einzufangen. Durch seine einzigartige Mischung aus expressiven Maltechniken und subtilen Tonwertwechseln lädt Fölting den Betrachter ein, sich mit der Vergänglichkeit des Augenblicks und des Lebens auseinanderzusetzen.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Ich bin ein Spätstarter. Nach fast neun Jahren in der Wirtschaft habe ich mich auf der Suche nach Selbstwirksamkeit, innerem Frieden und Achtsamkeit wieder der Kunst zugewandt. Beim Malen komme ich zur Ruhe und erfreue mich an all den schönen Details, die wir in unserem hektischen Alltag oft übersehen. Schönheit ist für mich überall. Wir müssen nur innehalten, um sie zu entdecken.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?
Meine Arbeiten kombinieren abstrakte und impressionistische Elemente und entstehen hauptsächlich in Mischtechnik auf Leinwand. Für mich spiegelt die Kombination der beiden Stile perfekt die zerbrechliche Schönheit des Augenblicks, der Natur und des Lebens wider, die ich einzufangen versuche.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?
Es beginnt oft mit einem einfachen persönlichen Erlebnis, wie einem Spaziergang durch einen Birkenwald an einem frischen Herbstmorgen. Ich schöpfe aus diesen Erinnerungen, nicht aus Fotos, denn ich bin nicht daran interessiert, die Realität abzubilden. Vielmehr möchte ich meine persönlichen Eindrücke und meine emotionale Reaktion auf diese Erlebnisse festhalten.
Von diesem Punkt an wird der Prozess zu einer Entdeckungsreise. Ich wende oft eine Form des Dekonstruktivismus an, bei der ich das Bedürfnis verspüre, meine Arbeit in bestimmten Phasen – entweder teilweise oder vollständig – zu „zerstören“, um sie dann neu aufzubauen. Es geht darum, den Prozess zu bewundern und die Grenzen dessen, was aus dem Werk werden kann, ständig zu erweitern, sodass sich das Werk auf unerwartete und organische Weise weiterentwickeln kann.

Wer oder was beeinflusst Sie?
Es ist die zerbrechliche Schönheit des Lebens – denn jeder Moment ist einzigartig und Schönheit findet sich überall. Meine Arbeit ist inspiriert und beeinflusst vom britischen Künstler William Turner, der auch als einer der Pioniere der modernen Kunst und des Impressionismus gilt. Sein meisterhafter Umgang mit Licht und Atmosphäre prägte meinen Stil. Einen starken Einfluss habe ich auch von Jackson Pollock und seinem Action Painting, denn ich bin überzeugt, dass der Zufall ein meisterhafter Maler ist.
Machen Sie uns neugierig. Was planen Sie als nächstes?
Dieses Jahr dreht sich für mich alles ums Schaffen. Nachdem ich kürzlich einige winterlich inspirierte Stücke entworfen habe, sehne ich mich schon nach dem Frühling. Um die Zeit zu verkürzen, habe ich bereits mit der Arbeit an der diesjährigen „Frühlingskollektion“ begonnen.

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