Five questions to Renaldo Bern

Fünf Fragen an Renaldo Bern

Renaldo Bern ist ein in Berlin lebender Künstler. Seine Kunst ist inspiriert von seiner Leidenschaft für abstrakte und experimentelle Ausdrucksformen. Seit vielen Jahren widmet er sich der Erforschung von Farben, Formen und Texturen und schafft daraus Kunstwerke, die er genießen, schätzen und mit anderen teilen kann.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich entdeckte die Kunst bereits mit 27 Jahren. Ich hatte schon immer viel Fantasie, die ich beim Tanzen und Musikhören ausdrückte. Allerdings fühlte ich eine tiefe Verbundenheit zu Formen und Farben. Nach einer Partynacht malte ich dann gemeinsam mit einem Freund und meine Freunde waren begeistert. So bekam ich zum nächsten Geburtstag Malutensilien geschenkt. Ich konnte meine Faszination für Farben ausleben und hatte ein halbes Jahr später meine erste Ausstellung in Frankfurt am Main.

Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?

Ich würde es als abstrakte Architektur beschreiben. Das Besondere daran ist, dass es leicht und dennoch intensiv ist. Eine Verschmelzung von Absicht, Intuition und Logik.

Ich bekomme oft das Feedback, dass mein Stil Stabilität und Beständigkeit vermittelt. Manche Kunstliebhaber sagen, sie hängen das Bild direkt vor ihr Bett. So stehen sie morgens auf und haben einen direkten Blick darauf. Sie sagen, mein Stil sei etwas, auf dem man aufbauen und sich den Freuden des Lebens widmen könne. Ich glaube, das ist etwas, wonach ich mich schon lange gesehnt habe.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?

Ich gehe mit einer bestimmten Absicht an die Sache heran und lasse den Prozess aus meinem Bauch heraus entstehen. Normalerweise beginne ich damit, einfache Linien mit einem schwarzen Stift zu zeichnen und achte dabei auf meinen Körper.

Dann spüre ich in mich hinein und gehe intuitiv mit dem Farbauftrag vor, schaue, was sich für mich gut anfühlt und lasse mich dann einfach vom Bild leiten. Ich kombiniere gerne Intuition und Verstand. So bringe ich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen.

In den Farbschichten ist oft Vergänglichkeit zu erkennen, sie wirken wie eine Art Abnutzung, die Farben, die ich verwende, treffen den Nerv der Zeit, denn sie stammen von den Menschen und ihrer Kleidung, die ich auf der Straße sehe. So harmoniert beispielsweise die Farbe des Schals mit der Hose, und dennoch lasse ich das Ergebnis meist lange offen mit dem Blick ins Ungewisse, in das, was noch kommen wird.

Wer oder was beeinflusst Sie?

Neben der Mode inspirieren mich vor allem Orte, die ich besucht oder auf Bildern gesehen habe. Ich präge mir beispielsweise ein, wie die Fassaden von Häusern aussehen, welche Abnutzungserscheinungen die Steine ​​aufweisen, welche Gitter wo angebracht sind, welche Farben von Blumen und Hausputz eine intensiv schöne und bestärkende Wirkung auf mich haben.

Machen Sie uns neugierig. Was planen Sie als nächstes?

Ich werde mich in der nächsten Zeit auf Malkurse konzentrieren. Das macht mir großen Spaß und inspiriert mich. Ich möchte auch in größeren Formaten malen. Ich habe schon einige gemalt, kann mich aber einfach nicht sattsehen. Für Juni plane ich außerdem eine Ausstellung zum Thema „Macht“.

Fotos von Fotografin Dariia Naumenko

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