Die DISCOVERY ART FAIR verfolgt eine klare Vision von Offenheit, Vielfalt und lebendigem Austausch. 2012 hat Jörgen Golz die Leitung übernommen und die Messe zu einer Plattform geformt, auf der Galerien und unabhängige Künstler:innen gleichberechtigt zusammenkommen und neue kreative Impulse setzen. Getrieben von der Überzeugung, dass Kunst Menschen verbindet, setzt Golz auf echte Begegnungen und gezielte Nachwuchsförderung – etwa durch die Initiative DISCOVER A TALENT. Unter seiner Leitung hat sich die Messe zu einem der dynamischsten Kunstereignisse Frankfurts entwickelt, das die internationale Energie und Neugier der Stadt widerspiegelt.

New & Abstract ist in diesem Jahr zum ersten Mal als Aussteller auf der Discovery Art Fair in Frankfurt vertreten. Worauf freuen Sie sich bei der diesjährigen Messe am meisten?
Am meisten freue ich mich auf die Begegnungen – auf das Wiedersehen mit unseren langjährigen Ausstellerinnen und Ausstellern, aber ebenso auf all jene, die – wie New & Abstract – in diesem Jahr zum ersten Mal dabei sind. Unsere Messe ist für mich viel mehr als ein reines Projekt: Sie ist ein gemeinsames Erlebnis, fast schon ein familiäres Wiedersehen und zugleich ein inspirierendes Kennenlernen neuer Gesichter. Menschen, die mit Leidenschaft, Kreativität und unermüdlicher Energie dafür sorgen, dass dieses Ereignis jedes Jahr aufs Neue lebt und wächst.
Mich berührt es jedes Mal, wenn ich durch die Hallen gehe und sehe, wie zwischen Künstler:innen, Galerist:innen und Besuchenden echte Gespräche entstehen – diese unmittelbare Nähe, dieser direkte Austausch, das ist der Herzschlag unserer Messe. Gleichzeitig begeistert mich die unglaubliche Vielfalt, die wir in diesem Jahr präsentieren dürfen: 110 Aussteller:innen aus 20 Ländern, renommierte Positionen ebenso wie spannende Newcomer – von Malerei über Skulptur und Fotografie bis hin zu digitalen Formaten.
Ganz besonders stolz bin ich auf unsere DISCOVER A TALENT-Initiative, eine vollständig von uns finanzierte Künstlerförderung, mit der wir gezielt Nachwuchskünstler:innen unterstützen und ihnen eine professionelle Präsentationsfläche auf der Messe ermöglichen. Für die Auswahl der diesjährigen fünf Gewinner:innen konnten wir erneut eine hochkarätig besetzte Jury gewinnen. Ihre gemeinsame Expertise garantiert eine qualitätsvolle, unabhängige Auswahl und verleiht der Initiative ein besonderes Gewicht innerhalb der Messe. Und die diesjährigen Preisträger:innen zeigen eindrucksvoll, wie lebendig, mutig und vielfältig die junge Kunstszene ist.
Sehr spannend wird auch ein ganz spezieller mutiger Neuzugang: unsere Silent Auction, bei der Besucher:innen erstmals anonym auf ausgewählte Werke bieten können. Alle Exponate stammen von unseren Aussteller:innen, und 100 % des Erlöses gehen direkt an sie. An einer prominent präsentierten Auktionswand entsteht so eine ganz neue Art des Kunstkaufs – diskret, interaktiv und mit einem Hauch Abenteuer, die den Besuch auf der Messe noch spannender und überraschender machen kann.

Das Konzept, sowohl Künstler*innen als auch Galerien zu präsentieren, ist in dieser Form einzigartig. Wie ist diese Idee entstanden?
Seit ich 2012 die Messe übernommen habe – damals noch als BERLINER LISTE in Berlin – war es für mich von Anfang an selbstverständlich, Künstler:innen und Galerien gleichberechtigt unter einem Dach zu präsentieren. Für uns zählt die Kunst selbst: ihre Qualität, ihre Innovationskraft, ihre Kreativität – nicht, welches Schild an der Koje hängt.
Dass diese Herangehensweise heute noch ungewöhnlich ist, zeigt, wie konservativ der Markt vielerorts geblieben ist. Alle anderen großen Messen setzen weiterhin auf ein reines Galeriemodell. Wir hingegen sind überzeugt, dass sich der Kunstmarkt in eine neue Richtung entwickelt: Immer mehr Kunstschaffende übernehmen die Präsentation und Vermarktung ihrer eigenen Arbeiten, wodurch Vielfalt und Dynamik deutlich zunehmen.
Unsere Erfahrung zeigt: Dieses Konzept funktioniert. Während der Messetage entsteht ein lebendiger Austausch zwischen Galerien und Künstler:innen, zahlreiche Kooperationen werden angestoßen. Für Besuchende bietet es das Beste aus beiden Welten: die fachkundige Perspektive der Galerien und die unmittelbare Begegnung mit den Kunstschaffenden selbst. Genau diese Mischung macht die Messe so spannend und einzigartig.

Welche Rolle spielt Frankfurt als Standort im Vergleich zu anderen Städten wie Köln oder Berlin für den Kunstmarkt?
Bevor wir 2018 mit der DISCOVERY ART FAIR auf dem Frankfurter Messegelände gestartet sind, gab es mehrere imposante, aber gescheiterte Versuche, hier eine Kunstmesse zu etablieren. Diese Erfahrungen haben gezeigt: Der Traum, eine zweite Art Basel zu werden, funktioniert so nicht. Was jedoch funktioniert, ist eine lebendige, innovative Messe für zeitgenössische Kunst, die Werke für jedes Budget zeigt – und genau das wird von unserem Publikum begeistert aufgenommen.
Die Stadt selbst bietet dafür die idealen Voraussetzungen. Frankfurt ist ein international vernetzter Finanz- und Wirtschaftsstandort – und diese Dynamik spiegelt sich auch im lokalen Kunstmarkt wider. Hier treffen kreative Impulse auf ein offenes, kunstliebendes Publikum: Sammler:innen, Erstkäufer:innen, Kenner:innen und Neulinge. Mit 15.000 Besucher:innen im letzten Jahr und einer steigenden Tendenz haben wir ein Zielpublikum, das wächst und die Messe nachhaltig stärkt.
Im Vergleich zu Berlin, das stark durch seine künstlerische Szene geprägt ist, oder Köln, das eine lange Galerie- und Messe-Tradition hat, bietet Frankfurt eine einzigartige Mischung aus internationaler Reichweite, wirtschaftlicher Dynamik und offener, vielfältiger und sich stets verändernder Kunstcommunity. Das ermöglicht uns, Künstler:innen, Galerien, Sammler:innen, Kurator:innen und Institutionen zusammenzubringen und eine Messe zu entwickeln, die innovativ, abwechslungsreich und lebendig ist.
Für uns ist Frankfurt also nicht nur Standort, sondern ein strategischer und inspirierender Ort, an dem die Vision einer modernen, zugänglichen und internationalen Kunstmesse optimal umgesetzt werden kann.

Viele junge Künstler*innen kämpfen um Sichtbarkeit. Welche Chancen bietet die Discovery Art Fair gerade für aufstrebende Talente?
Für junge Künstler:innen ist Sichtbarkeit der entscheidende Erfolgsfaktor. Sie brauchen die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen, Feedback zu bekommen und in Austausch zu treten – sei es mit Fachpublikum, Sammler:innen oder interessierten Kunstliebhaber:innen. Nur so können sie sich entwickeln, und das ist nicht nur wichtig für den Kunstmarkt, sondern auch für die Kunstgeschichte der Zukunft.
Die Wege, die jede:r Einzelne geht, sind dabei sehr unterschiedlich. Die Teilnahme an unserer Messe ist eine Chance von vielen, aber eine, die besonders direkt greifbar ist. Wir bieten nicht nur rund 15.000 Besucher:innen an vier Messetagen, die die Arbeiten entdecken, betrachten und kaufen können. Genauso wichtig ist der Raum für echten Austausch: mit Galerist:innen, anderen Kunstschaffenden, Kurator:innen, Sammler:innen, Journalist:innen – Menschen, die Impulse geben, Netzwerke öffnen und neue Perspektiven schaffen.
Darüber hinaus unterstützen wir junge Talente aktiv: mit kostenfreier Beratung vor, während und nach der Messe, mit Workshops, die alles Wichtige zur Vorbereitung und Nachbereitung eines Messeauftritts vermitteln, und mit praxisnahen Tipps, wie man sich auf dem Kunstmarkt professionell bewegt. All das erleichtert besonders jenen die ersten Schritte, die sich noch orientieren oder ihren eigenen Weg suchen.
 
Welche Kunst sammeln Sie persönlich?
Ich sammle Kunst – aber auf meine ganz eigene, impulsive Weise. Es gibt keinen Masterplan, keine systematische Sammlung. Jedes Werk, das zu mir kommt, hat seine eigene Geschichte, seinen eigenen Moment. Ich kaufe, weil ich berührt werde, weil ein Bild, eine Skulptur oder eine Installation mich nicht mehr loslässt. Bei mir zu Hause leben die Werke wie alte Freunde, sie begleiten mich, inspirieren mich, schaffen Räume zum Nachdenken – und sie sind niemals bloße Objekte.
Meine kleine „Kunstfamilie“ wächst Messe für Messe, Jahr für Jahr, und es ist ein wunderbares Gefühl, von diesen Begleitern umgeben zu sein – gerade in Zeiten, die manchmal hektisch oder herausfordernd sind.
Ich folge keinen Trends und setze mir keine Stilgrenzen. Ob kinetische Kunst, Malerei oder Fotografie – entscheidend ist, dass ein Werk eine Wirkung entfaltet, mich zum Staunen bringt oder zum Nachdenken anregt. Es ist diese unmittelbare, persönliche Verbindung, die mir zeigt, dass Kunst lebt – und dass das Sammeln ein Dialog ist, der mich jeden Tag aufs Neue bereichert.
Und genau diese Begegnungen mit Kunst möchten wir auch unseren Besucherinnen und Besuchern ermöglichen. Ich lade alle ein, auf der DISCOVERY ART FAIR ihre eigenen Lieblingsstücke zu entdecken, sich inspirieren zu lassen und diese besonderen Momente zu erleben – wahrscheinlich finden auch Sie ein Werk, das Sie nicht mehr loslässt…

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