Five questions to Aron Kroes

Fünf Fragen an Aron Kroes

Aron Kroes (geb. 1987) ist ein niederländischer Künstler, der sich vor allem der Malerei widmet und dabei die Grenzen des Figurativen auslotet. Porträts und Lichtreflexionen stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich kam durch Graffiti zum ersten Mal mit Kunst in Berührung. Obwohl Graffiti moralisch und künstlerisch oft nicht besonders hoch angesehen ist, legte diese Zeit meines Lebens den Grundstein für meine künstlerische Karriere. Meine aktuelle Arbeit scheint auf den ersten Blick nicht viel mit Graffiti gemeinsam zu haben, aber ich denke, ein geschultes Auge kann die Einflüsse leicht erkennen. Zum Glück kann ich sagen, dass sich mein moralischer Kompass schließlich korrigiert hat.

Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?

Meine Arbeiten bestehen aus abstrakten Porträts. Die Porträts entstehen intuitiv und ausdrucksstark ohne Referenzfotos, ganz aus dem Kopf heraus. Ich denke, dass meine Farbgebung und Technik meine Arbeiten besonders machen. Die dicken Farbschichten sind auf digitalen Bildern oft nicht so deutlich zu erkennen, sind aber ein wesentliches und charakteristisches Element meiner Arbeit. Darüber hinaus ist die freie Interpretation ein interessanter Aspekt meiner Arbeit. Aufgrund der abstrakten Gestaltung der Porträts werden die Werke von jedem anders interpretiert. Diese freie Interpretation führt immer zu sehr unterschiedlichen Reaktionen.

Auf einer tieferen Ebene spiegeln meine Arbeiten meinen Geisteszustand bei der Arbeit wider. In gewisser Weise können die Arbeiten als konzeptionelle Selbstporträts betrachtet werden.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?

Die Entwicklung meiner Arbeit hört nie wirklich auf. Während ich an einem bestimmten Werk arbeite, entsteht bereits das nächste. Obwohl Perfektionismus keine Eigenschaft ist, die ich mir selbst so schnell zuschreiben würde, spielt er in meiner Arbeit eine bedeutende Rolle. Er ist für mich eine große Motivation, meine Arbeit ständig zu verbessern. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass es sich um einen fortlaufenden Prozess ohne endgültiges Ziel handelt; das perfekte Werk existiert nicht.

Wer oder was beeinflusst Sie?

In erster Linie das Leben, die Natur und die Menschen um mich herum. Sehr klischeehaft, aber so ist es nun einmal. Außerdem inspirieren mich Armando und Cy Twombly. Besonders die Gemälde von Armando (1929–2018) inspirieren mich sehr. Wenn du mal Zeit hast, schau dir die Werke dieses niederländischen Künstlers an!

Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?

Mal, mal, mal! Vor einiger Zeit habe ich meine Instagram-Bio aktualisiert und geschrieben: „Wenn ihr mich sucht, findet ihr mich im Atelier, wahrscheinlich mit Farbe bedeckt.“ Und ich muss sagen, diese Aussage war noch nie so wahr wie jetzt. Die Stimmung im Atelier ist gerade so gut, dass ich in dieser Phase so viel wie möglich schaffen möchte. Ich werde alles rausholen, was drin ist! Für Herbst 2023 und Frühjahr 2024 habe ich zwei große internationale Ausstellungen geplant. Ich werde es brauchen!

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