Cate Wind wurde in Durban, Südafrika, geboren und lebt und arbeitet in Berlin und New York. Nach ihrer Ausbildung zur Glas- und Porzellanmalerin studierte sie Visuelle Kommunikation und gründete die Designagentur WINCreating Images. Ihre Arbeit verbindet die kreativen Welten von Kunst und Design.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Geboren in Durban, Südafrika, entwickelte ich schon in jungen Jahren eine besondere Verbindung zu Kunst und Kreativität. Farben und Materialien aller Art wurden zu meinen Werkzeugen, um mich mit meiner Umgebung und ihrer Kultur zu verbinden. Nach meinem Umzug nach Deutschland und meiner Ausbildung zur Glas- und Porzellanmalerin an der Glasfachschule Rheinbach, wo ich unter anderem lernte, meine eigenen Grenzen in der Glasgestaltung zu überschreiten, studierte ich anschließend Visuelle Kommunikation. Um mich intensiver und tiefer mit Kunst auseinanderzusetzen, aber auch um meine künstlerische Handschrift zu entwickeln, besuchte ich mehrere international renommierte Sommerkunstschulen. Dies, zusammen mit meiner eigenen kreativen Werbeagentur, hat meinen persönlichen kreativen Weg stark geprägt. In den letzten Jahren habe ich einen Neuanfang gemacht und konzentriere nun einen Großteil meiner kreativen Energie auf meine Kunst.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?
Ich interessiere mich für Quantenphysik und Metaphysik. Diese erforsche ich durch die Kombination vieler Materialien, Werkzeuge und Methoden. In meiner Arbeit zwischen Skulptur, Installation und Malerei spiele ich gerne mit der Übersetzung des Immateriellen, also von Emotionen und Energie, in eine physische Form. Dies geschieht beispielsweise durch die Verwendung von Materialien zur Darstellung von Emotionen. In Kunstwerken wie „Dense Movement 1-5“ (2023) wird schwarzes Glas als Metapher für die Komplexität des Lebens verwendet. Es kann dicht und hart sein, aber es fließt immer und ist in ständiger Bewegung. Durch meine Arbeit möchte ich ein Verständnis für die Energie fördern, die uns im Leben umgibt, und wie wir uns besser mit ihr verbinden können. Ich modifiziere auch vorhandene Werkzeuge oder erschaffe neue, um meine Ideen weiterzuentwickeln, wie z. B. den 3D-Druck eines Tintenspenders für meine Serie „Traces“ (2022) in New York. Indem ich in meiner Arbeit neue und alte Methoden kombiniere, lasse ich mich von den Materialien leiten und vertraue oft darauf, dass meine Arbeit durch die medialen Prozesse weiterentwickelt wird.
Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?
Ich verfolge einen intuitiven Ansatz in der Kunst und spiegele gerne die natürlichen Wege des Lebens wider. Der Prozess beginnt meist mit der Anziehung zu einem Material oder Werkzeug, gefolgt von der Entwicklung von Konzepten und einem Weg, während das Werk entsteht. Ich verbinde Ideen des Immateriellen, also Emotionen und Energie, mit der ich sie physisch umsetze. Dabei nutze ich gerne neue Technologien wie mineralbasierte Farben, bei denen ich die dynamischen Resonanzen der Natur kopiere und sie dauerhaft in neutrale Substanzen, einschließlich Mineralien, einbette. Ziel dieser Werkzeuge ist es, den Betrachter in einen veränderten Zustand der Ruhe zu versetzen und ihn durch Essenzen der Natur zu erden. Die Materialität und ihre Wirkung in Kombination mit anderen Materialien ist stets der Ausgangspunkt meiner gesamten konzeptionellen Entwicklung.
Wer oder was beeinflusst Sie?
Die Natur ist eine ständige Inspirationsquelle für meine Arbeit. Ich erforsche und zelebriere die Essenz natürlicher Bewegung und Energie. Für mich ist alles Energie – Frequenz, Schwingung, Resonanz und Verbindung. Das möchte ich in meinem Leben und meiner kreativen Arbeit einfangen. Die Kombination verschiedener – oft gegensätzlicher – Materialien wie Öl, Metall, Glas, Kunststoff, Holz usw. ist für die Entwicklung meiner Ideen von entscheidender Bedeutung. Der Gegensatz und die Spannung zwischen Materialien ziehen mich an. Aktuelle Ausstellungen in Berlin und anderen Städten inspirieren meine Arbeit und meine Ideen. Es ist mir wichtig, andere kreative Quellen zu sehen, mich mit ihnen zu vernetzen und die Kreativszene zu unterstützen.
Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?
Wir arbeiten derzeit an meiner Einzelausstellung, die im September eröffnet wird. Sie findet im Rahmen der Berlin Art Week statt und eröffnet am 15. September. Kommen Sie gerne vorbei! Die Ausstellung basiert auf meiner Tracing-Serie, die ich im Rahmen meiner Ausstellung „Traces of the Invisible“ 2022 in New York entwickelt und erstmals gezeigt habe. Indem ich unebene Oberflächen wie Wände und Gehwege nachzeichne, decke ich Energiegeschichten in einer städtischen Umgebung auf. Ich möchte ein Beispiel für eine Stadtlandschaft setzen, die ihre Menschlichkeit und ihre Verbundenheit zur Erde bewahrt, egal wie weit entfernt sie erscheint.
Neben meiner künstlerischen Tätigkeit bin ich Gründer von STUDIO20. Dies ist ein neu gegründeter Projektraum, der von meinem Berliner Atelier aus arbeitet. STUDIO20 präsentiert die Arbeiten anderer aufstrebender und etablierter Künstler in Form von kuratierten Wechselausstellungen und Veranstaltungen sowie meine eigenen Arbeiten. Hier wird auch meine Einzelausstellung stattfinden.
Wir haben das ganze Jahr über ein spannendes Veranstaltungsprogramm. Wir freuen uns auch über Vorschläge von anderen Kreativen und allen, die sich vernetzen und Veranstaltungen aus STUDIO20 gestalten möchten. Melden Sie sich gerne!