Five questions to Emon Surakitkoson

Fünf Fragen an Emon Surakitkoson

Emon Surakitkoson ist eine autodidaktische und professionelle Künstlerin, die in Washington, D.C. lebt und arbeitet. Sie wurde 1985 in Thailand geboren und hat einen einzigartigen Stil skulpturaler Schwarz-Weiß-Gemälde entwickelt.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich interessiere mich schon lange für Kunst und kreative Tätigkeiten, aber da ich in Thailand aufwuchs, galt dies nicht als Beruf. Mit 19 wanderte ich in die USA aus und begann in der Lebensmittel- und Dienstleistungsbranche zu arbeiten. 2018, während einer Arbeitspause, begann ich mit dem Zeichnen, wobei ich mich auf Linienmalerei konzentrierte. Von da an begann ich, Tuschearbeiten und größere Formate auszuprobieren. Ich hatte Erfolg und bekam gutes Feedback, und mir wurde klar, dass dies etwas war, das ich gerne tat und gestaltete. Kunst wurde für mich zu einer dritten Sprache und ermöglichte mir eine Kommunikation, die über Englisch hinausging. Mit der Unterstützung meiner Freunde aus der Branche wurde ich 2020 Vollzeitkünstlerin und eröffnete ein Atelier mit Schwerpunkt Malerei.

Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?

Ich arbeite hauptsächlich in Schwarz-Weiß-Abstraktion, wobei der Schwerpunkt auf der Materialität des Mediums liegt. Ich erkunde gerne Balance, neue Materialien und gestalte gerne Dinge mit meinen Händen, was mich stolz macht. Bei der Arbeit in Schwarz-Weiß interessiere ich mich besonders für Komposition, Technik und Textur, mit denen ich abstrakte „Charaktere“ erschaffe, die sich durch ihre Umgebung bewegen. Ich konzentriere mich auf meinen eigenen Ausdruck und meine eigene Erkundung und schaffe Arbeiten, die einzigartig sind, sodass die Ergebnisse auch bei der Weiterentwicklung meiner Techniken und Praktiken immer als meine eigenen erkennbar bleiben.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?

Ich gehe jeden Tag zur Arbeit und entwickle ständig neue Stücke oder Prozesse. Beim Schaffen achte ich zunächst darauf, was mich gerade interessiert – sei es eine Technik, ein Werkzeug, ein Gemälde oder eine Skulptur. Anschließend erstelle ich eine Komposition, bevor ich Textur und Linienführung hinzufüge. Dabei achte ich stets auf die Balance. Ein Werk ist für mich vollendet, wenn es harmonisch wirkt und dem Betrachter einen ruhigen Moment der Kontemplation bietet.

Wer oder was beeinflusst Sie?

Ich lasse mich nicht beeinflussen, indem ich versuche, meine Arbeit einem anderen Stil oder Ideal zuzuordnen. Mein künstlerisches Interesse gilt eher dem Schaffensprozess als einem bestimmten Endprodukt. Ich recherchiere daher nach Techniken, Werkzeugen und kompositorischen Ideen. Die Natur und die Dinge, die ich täglich sehe, geben mir außerdem neue Energie und möchten diese dann in meiner Kunst und meinem eigenen Stil darstellen. Ich spüre auch den Einfluss von Gegenkräften: Manche Menschen nehmen aufgrund von Merkmalen wie Geschlecht, Größe und Herkunft bestimmte Annahmen über meine Persönlichkeit und meinen Charakter an. Mit meiner Arbeit versuche ich, diesen Annahmen entgegenzuwirken. Großzügig zu arbeiten, Werkzeuge zu verwenden und meinen Körper als Antriebskraft zu nutzen, sind alles Elemente meines Prozesses, die ich für integral halte.

Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?

In Zukunft möchte ich mehr Gemeinschaftsveranstaltungen organisieren, um neue und aufstrebende Künstler zu unterstützen. Ich hatte auch die Gelegenheit, Jugendliche und Kunststudenten zu betreuen, und ich hoffe, meine Zusammenarbeit mit Organisationen, die solche Möglichkeiten bieten, weiter auszubauen. Ich möchte auch mit Galerien außerhalb der USA zusammenarbeiten, um die Kunstwelt und -branche im weiteren Sinne kennenzulernen. Im Moment bin ich noch am meisten daran interessiert, selbst Werke zu schaffen, aber ich kann mir vorstellen, in Zukunft auch mit Partnern und Herstellern zusammenzuarbeiten, um Werke und Installationen in einem viel größeren Umfang zu schaffen. Ich habe das Gefühl, dass mir noch viele Möglichkeiten und Wege offen stehen, und ich bin gespannt, wohin sie mich führen werden.

Fotograf: Ian Michelman

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