Nico Hensel wurde 1977 in Süddeutschland geboren. Seine Arbeiten zeichnen sich durch die gezielte Auseinandersetzung mit Material und Darstellungstechniken aus. Handwerk und Digitales vermischen sich zu einem neuen Ausdruck. „Ich bin definitiv ein visueller Junkie, immer auf der Suche nach neuer künstlerischer Inspiration in Form von Ansichten, Mustern, Materialien und Prozessen. Ich sehe etwas, verändere es, füge etwas hinzu oder erschaffe etwas Neues.“
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Seit ich zurückdenken kann, hat sie eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Als Kind haben mich meine Eltern immer zu Ausstellungen von Degas, Monet, Chagall, Spitzweg usw. „geschleppt“. Außerdem mochte mein Vater Kirchenfenster, weshalb ich mir als kleiner Junge die Pracht von Kirchen wie der Kathedrale von Reims oder Notre Dame in Frankreich „anschauen“ „musste“. Meine Mutter zeichnete früher viel mit Kohle und mein Vater schnitzte nebenbei Hexenmasken. Mein Großvater malte viele Landschaften in Öl, da er ein leidenschaftlicher Alpinist war. Ich habe mich schon immer für Kunst und Architektur interessiert, alte Kameras ausprobiert und irgendwann einfach alleine angefangen.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?
Für jemanden, der meine Arbeit zum ersten Mal sieht, versuche ich, mein Wissen über Mehrfachkommunikation mithilfe des Goldenen Schnitts, Farbe usw., das ich in meinem Designstudium erworben habe, in eine einzigartige visuelle Ästhetik meiner Ansichten zur Kunst zu verwandeln. Ich versuche, Kompositionen und Bilder zu erstellen oder zu fotografieren, die neue Stilmittel darstellen.
Was mein Lieblingskunstwerk angeht, habe ich ehrlich gesagt keines. Ich glaube, das liegt daran, dass ich in diesem Leben mehr Interessen als Zeit habe. Ein Beispiel: Ich koche fast nie dasselbe Rezept, backe selten dasselbe Brot, versuche immer, Rezepte anders zu entwickeln. Ich besitze 70 Kochbücher und habe noch nie ein Rezept daraus so gekocht, wie es dort steht. Ich kaufe nie zweimal die gleiche Kleidung, ich habe 17 verschiedene Gläser, keine zwei sind gleich. Ich hinterfrage ständig alles, auch mich selbst, um möglicherweise auf neue Themen zu stoßen.
Ich bin definitiv ein visueller Junkie und suche immer nach neuer künstlerischer Inspiration in Form von Ansichten, Mustern, Materialien und Prozessen. Ich sehe etwas, ändere es, füge etwas hinzu oder erschaffe etwas Neues. Ich bin ständig auf der Jagd und scanne meine Umgebung. Ich bin süchtig nach Veränderung und versuche auch ständig, meine Ideen zu ändern. Derzeit versuche ich, mit den Plastik-Wasserpistolen meiner Kinder Wasser-Acryl-Mischungen zu schießen.
Als Grafikdesigner und Fotograf mit einer überdurchschnittlichen Sensibilität für alles, was ich sehe, ist mein Gehirn 24 Stunden am Tag im Scan-Modus.
Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?
Es ist meist eine Mischung aus Zufall und Experiment. Da ich ständig versuche, Neues zu entwickeln, Themen und Materialien zu mischen, entstehen dabei oft ganz andere und eigenständige Dinge.
Wer oder was beeinflusst Sie?
Musik ist oft Ausdruck aktueller Gefühlszustände und Erfahrungen im Allgemeinen. Die Oceans-Bilder beispielsweise spiegeln das Gefühl einer Reise in die USA an einem bewölkten Morgen im kalifornischen Monterey im Jahr 1993 wider.
Darüber hinaus versuche ich immer wieder, Materialien und Abfälle umzuwandeln, wodurch oft neue Serien entstehen.
Die aktuelle Situation beeinflusst mich also immer. Natürlich sehe ich in den Bergen immer etwas anderes als in der Großstadt, aber ich werde immer von meiner Umgebung, den Menschen, Gesprächen… und vor allem von dem angeborenen Drang, etwas Neues zu schaffen und neue visuelle Ausdrucksformen zu finden, beeinflusst.
Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?
Da ich selbst neugierig bin, überrasche ich mich immer wieder selbst und weiß selten, was als nächstes passiert. Wenn ihr Interesse an meiner visuellen Reise habt, abonniert am besten meinen Instagram-Kanal, der immer auf dem neuesten Stand ist.