Five questions to Peter Vahlefeld

Fünf Fragen an Peter Vahlefeld

Peter Vahlefeld wurde 1967 in Tokio/Japan geboren. Er wuchs in Hongkong und Hamburg auf und lebt und arbeitet in Berlin. Der Künstler studierte an der Parsons School of Design Paris/NYC.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich interessierte mich sehr für die Geschichte der Kunst und der Bildgestaltung. Die Fähigkeit, Bilder mechanisch und digital zu produzieren und zu reproduzieren – größer, besser und spannender – stand im Mittelpunkt. Die Ausbildung und die Arbeit mit dem ersten Apple Macintosh-Computer, der Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Malerei, begeistert mich. Es ist zeitgenössisch. Jeden Tag strömen unzählige Bilder in mein Bewusstsein. Die verschiedenen Kategorien, Medien und Kunstgeschichten wurden zu Materialien, die ich nutzen konnte.

Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?

Ich finde die skulpturale Auseinandersetzung mit der Malerei im Dialog mit digitalen Medien am interessantesten. Die Präsenz von Farbe als physische Substanz erhält durch den komplexen Prozess der Schichtung digitaler Pigmentdrucke und der Formung von Ölfarbe als Baumaterial skulpturale Qualitäten. Mein Stil lässt sich am besten beschreiben, indem ich einen Katalog von Pinselstrichen, Eintauchungen, Tupfen, üppigen Grundierungen und Markierungen zeige, verschiedene Elemente gegenüberstelle und einen fruchtbaren Dialog zwischen Struktur und Improvisation ermögliche. Textur. Geste. Und Oberfläche.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?

Ordnung und Unordnung sind meine ständigen Begleiter im Atelier. Zu Beginn jedes Gemäldes versuche ich, einen subtilen, aber visuell ansprechenden Grund zu schaffen, der als Folie für die nächsten Druck- und Farbschichten dient. Diese bleiben im Raster (Ordnung/Unordnung) erhalten oder fordern dieses heraus und bringen Formen und Farben ins Gleichgewicht. Mit visuellen Mitteln wie Auslöschung und Verschleierung unterstreiche ich meine eigene Interpretation der ursprünglichen Übermalung von Drucksachen. Indem ich ihre Manipulation annehme, unterstreiche ich meine Faszination für die Bedeutung von Bildern.

Wer oder was beeinflusst Sie?

Die kombinierten Gemälde von Robert Rauschenberg haben mich beeinflusst – sie gingen über die flache Oberfläche hinaus. Dann die Appropriation Art: Louise Lawler, Richard Prince, Andrea Fraser – der Umgang mit vorgegebenen Bildern. Und auch die Vorstellung, dass Malerei eine Art Aktion ist, wie in den Gemälden von Kazuo Shiraga, Emil Schumacher und Fred Thieler. Es geht um Sensation und malerisches Spektakel. Reisen beeinflusst mich; alle möglichen Städte; völlig in die Gegenwart einzutauchen – Galerien, Museen, Museumsshops und Kunstmessen zu besuchen.

Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?

Ich habe gerade eine Kooperation mit der dänischen Designmarke »Fritz Hansen« begonnen und zeige meine Bilder in ihrem Showroom in München. Der Showroom ist ein bezaubernder Ort, da die minimalistischen Designklassiker der Marke mit meinen üppigen Gemälden kontrastieren und sich gegenseitig ergänzen. Ihre zurückhaltende Farbpalette (Farbfeldmalerei) steht im Kontrast zu meiner Farbexplosion (Abstrakter Expressionismus). Außerdem arbeite ich an meiner nächsten Ausstellung Ende Juni mit dem Titel »Sali e Tabacchi« mit einer komplett neuen Gemäldeserie.

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