An der Schnittstelle zwischen 3D-Skulpturen und 2D-Gemälden oder Zeichnungen oszillieren Thomas‘ Werke zwischen Neo-Surrealismus und Minimalismus. Der Künstler wurde 1990 geboren und lebt auf Malta.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Mein Vater ist praktizierender Künstler und Keramiker und unterrichtet auch Kunst und Design. Die Kunst wurde mir also praktisch in die Wiege gelegt. Schon in meiner Kindheit kam ich mit der lokalen Kunstszene in Berührung und traf viele großartige lokale Künstler. Als ich älter wurde, führte mich mein Interesse an Autos und Maschinen dazu, Maschinenbau zu studieren. Nach dem Higher National Diploma war ich jedoch überzeugt, dass meine wahre Leidenschaft der Kunst gilt. Daher kehrte ich zum Studium von Kunst und Design zurück und erwarb 2014 ein Diplom in Design Foundation Studies, 2017 einen Bachelor of Arts in Digital Arts und 2019 einen Master of Arts in Digital Arts an der Universität von Malta.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?
Meine frühen Arbeiten waren stark von meinem Maschinenbau-Hintergrund geprägt. Metall war mein bevorzugtes Medium, das ich auch heute noch häufig verwende. Zu dieser Zeit hatte meine Arbeit einen neosurrealistischen Touch, doch im Laufe der Zeit entwickelte ich mich mehr zum Minimalismus – eine Disziplin, die meine introvertierte Natur stark widerspiegelt. Diese Arbeit ist eine ständige Suche nach visueller Harmonie und Sauberkeit. Dabei beschäftige ich mich oft mit Umweltthemen und stelle das Künstliche dem Natürlichen gegenüber.
Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?
Es gibt kein festes Muster für meine Arbeit, da diese vom jeweiligen Projekt abhängt. Manchmal bestimmt das Konzept das Endergebnis, doch meist überlasse ich dem Material die Form. In meinen späteren Projekten besteht das Gesamtwerk aus einer Kombination von 3D-Skulpturen und 2D-Gemälden oder -Zeichnungen. Die Auseinandersetzung mit einem Thema sowohl in 2D als auch in 3D gibt mir mehr Spielraum zum Experimentieren. Es ist ein Prozess des Hin- und Herwechselns zwischen Skizzieren, Zeichnen und Modellieren, wobei die Zeichnungen die Skulpturen beeinflussen und umgekehrt.
Wer oder was beeinflusst Sie?
Meine Einflüsse sind endlos. Ich verfolge mehrere zeitgenössische Künstler wie David Umemoto und Simon Oud, und auch Henry Moore, David Smith und Antony Gormley gehören zu meinen Einflüssen. Dies sind jedoch nur einige wenige. Ich bin stark von der städtischen Umgebung beeinflusst, die den Großteil der Landschaft in meiner Region ausmacht. Gelegentlich neige ich auch dazu, Einflüsse aus unkonventionellen Quellen zu erhalten, auf die ich gerade stoße.
Machen Sie uns neugierig. Was ist als nächstes geplant?
Momentan arbeite ich an einem Werk mit dem Titel „Appoġġi“, das sich im Bauwesen auf die gemeinsame Mauer zwischen Gebäuden bezieht. Dieses Projekt nimmt Bezug auf die rasante Bautätigkeit auf Malta, wo diese Mauern überall auftauchen. Diese Arbeit ist ein Versuch, mit diesem radikalen Wandel auf der Insel Frieden zu schließen.
