Zsuzsa Klemm wurde 1967 in Novi Sad, Serbien (ehemaliges Jugoslawien), geboren. 1977 emigrierte sie mit ihrer Familie von Serbien nach Deutschland und wuchs multikulturell auf. Klemm studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 2008 lebt sie in Berlin. Zsuzsa stellt international in Deutschland, Italien, Großbritannien, Kanada, Israel und den USA aus.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Schon in jungen Jahren wusste ich, dass die Kunst meine Berufung ist – eine tiefe Überzeugung, der ich trotz aller Herausforderungen unermüdlich folgte. Als ich aufwuchs, tauchten meine Eltern uns in eine Welt aus Kunstausstellungen und Literatur ein und umgaben uns mit Büchern voller Prosa und Poesie. Bei uns zu Hause hing die Replik des Porträts einer rothaarigen Frau, von der ich einst glaubte, sie zeige meine Mutter. Doch als wir das Musée d'Orsay besuchten, stellte sich heraus, dass es von Renoir war. Ich erinnere mich noch genau an die Wirkung von Monets Seerosen, die meine Leidenschaft für die Kunst festigten. Meine erste größere Anschaffung von meinem Taschengeld war ein umfassendes Buch mit dem Titel „Adieu Picasso“, das Picassos Lebensstil darstellte, den ich nachahmen wollte: eine Welt voller Schönheit, weiten Räumen und einer funkelnden, transformativen Kreativität.
Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Was macht Ihre Arbeit besonders?
Meine künstlerische Reise begann mit figurativem Zeichnen, stark beeinflusst von natürlichen Formen und einer kraftvollen Formensprache. Mit der Zeit habe ich mich der Abstraktion zugewandt und mich von wörtlichen Darstellungen gelöst, um eine tiefe Verbindung zu meinem kreativen Prozess herzustellen. Was macht meine Kunst einzigartig? Sie ist eine direkte Ausstrahlung meiner Seele, ganz meine – unnachahmlich und zutiefst persönlich, aber gleichzeitig universell. Meine Kunstwerke sind schön und bewegend, aber in gewisser Weise auch störend. und fordert den Betrachter heraus, hinter die Oberfläche zu blicken.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeit vor?
Mein kreativer Prozess ist ein Tanz zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Ich folge meinem Instinkt und meiner Intuition und trete immer wieder inne, um darüber nachzudenken, was das Kunstwerk erfordert. Dieses Zusammenspiel stellt sicher, dass jedes Werk nicht nur ein Spiegelbild meines Inneren ist, sondern auch ein Dialog mit dem Kunstwerk.

Wer oder was beeinflusst Sie?
Ich sehe mich als Seismograph, der die Unterströmungen gesellschaftlicher Relevanz, die Schönheit der Natur, das Stadtleben und meine Erfahrungen als Mutter einfängt. Meine Arbeit ist ein Spiel mit beidem: zeitgenössischer Kunst und dem reichen Wandteppich der Kunstgeschichte. Zu meinen einflussreichen Persönlichkeiten zählen mein Mentor Norbert Tadeusz sowie Künstler wie Katharina Grosse, Jessica Stockholder, Tracey Emin, Per Kirkeby, Pontormo, Caravaggio, Rothko und Hodkins, um nur einige zu nennen.
Machen Sie uns neugierig. Was planen Sie als nächstes?
Am 31. Mai präsentierte ich mit großer Freude die Ausstellung „Liquid Translation“ unter dem Pseudonym MILLAY, die ich kuratiert habe und an der ich teilnehme. Diese Ausstellung ist eine lebendige Hommage an die ewige Bewegung des Lebens und die grenzenlosen Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn wir unsere vorgefassten Grenzen überschreiten. Entdecken Sie einen Bereich, in dem Grenzen verschwimmen – wo die fließenden Formen von Identität, Zeit und Ausdruck zu atemberaubenden künstlerischen Ausdrucksformen verschmelzen. Das Eintauchen in die außergewöhnliche Ausstellung „Liquid Translation“ hinterfragt Konventionen und feiert die Kunst des Werdens, löst die Grenzen auf, die uns trennen, und umarmt die Fluidität, die uns ausmacht!

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